Archiv für 8. Februar 2011

Weisheiten, für jeden etwas

Dienstag, 8. Februar 2011

Befolge nie einen Rat,
auch diesen nicht!

Menschenwürde heißt: Inkarnation all dessen, was den Menschen frei, groß und ewig macht,
was in ihm, dem Weltgeschöpf, den schöpferischen Funken schürt und hütet.

Ein Mensch nimmt, guten Glaubens, an,
Er hab das Äußerste getan.
Doch leider Gotts versäumt er nun,
Auch noch das Innerste zu tun.

Mit dem Geist ist es wie mit dem Magen: Man kann
ihm nur Dinge zumuten, die er verdauen kann.

Nirgends klingen falsche Musik und krumme Töne besser,
als wenn es gegen einen gemeinsamen Feind geht.

Nicht der Glanz des Erfolges, sondern die Lauterkeit des Strebens und das treue Beharren in der Pflicht,
auch der geringscheinenden, wird den Wert eines Menschenlebens entscheiden.

Wenn ein wirklich großer Geist in der Welt erscheint, kann man ihn untrüglich
daran erkennen, daß sich alle Dummköpfe gegen ihn verbünden.

Ärzte können ihre Fehler begraben, aber ein Architekt
kann seinen Kunden nur raten, Efeu zu pflanzen.

Keine Begeisterung sollte größer sein, als die
nüchterne Leidenschaft zur praktischen Vernunft.

Das Ideal ist nichts als die Wahrheit von Weitem.

Tradition ist nicht das Halten der Asche,
sondern das Weitergeben der Flamme.

Dinge, die man als Kind geliebt hat, bleiben im Besitz des Herzens bis
ins hohe Alter.
Das schönste im Leben ist, daß unsere Seelen nicht
aufhören an jenen Orten zu verweilen, wo wir einmal glücklich waren.

Der Tod bedeutet die Tilgung jeglichen Schmerzes, und er ist die Grenze,
über die unsere Leiden nicht hinausgelangen; er gibt uns wieder jenen
Zustand der Ruhe zurück, dem wir vor unserer Geburt angehörten.

Für Geld kriegt man alles. So sagt man – aber das ist nicht wahr.
Man kann Essen kaufen, aber nicht Appetit. Arzneimittel, aber nicht Gesundheit.
Wissen aber nicht Klugheit. Glanz, aber nicht Schönheit,
Spaß aber nicht Freude. Bekannte aber nicht Freunde. Diener, aber
nicht Treue. Die Schale läßt sich kaufen, aber nicht der Kern.

Ein Mensch ohne Plan ist wie ein Schiff ohne Ruder.

Die meisten Menschen können nicht richtig zuhören. Sie filtern
nämlich das, was sie hören, durch ihre eigenen Erfahrungen und
lesen ihr Leben in das Leben des anderen hinein.

Wie weit wir im Leben kommen, hängt davon ab, wie sensibel wir mit den Jungen
umgehen, wie mitfühlend mit den Alten, wie verständnisvoll mit den Ehrgeizigen
und wie tolerant mit den Schwachen und Starken. Denn irgendwann gehören wir
alle einmal zu ihnen.

Eine laute Stimme ist nichts gegen eine klare und
kultivierte – auch wenn die nur ein Flüstern ist.

Wer viel in sich hat, braucht wenig von außen.

Wahrheit ist ewig, Wissen wandelbar – und
die Verwechselung beider verheerend.

Gerade das Nächstliegende sieht man nur,
wenn man sich unablässig darum bemüht.

Nichts dauert ewig – nicht einmal Deine Sorgen.
Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit,

das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut.

Die wichtigste Reise unseres Lebens könnte diejenige sein,
bei der wir jemand anderem auf halbem Wege entgegenkommen.

Es ist besser , ein paar Fragen zu stellen, als alle Antworten zu wissen.

Schweigen zur rechten Zeit ist ein eindrucksvolles Ausdrucksmittel.

Bildung ist eine Wechselwirkung zwischen unserem Wissen und unserer Erfahrung.
Sie hat nur wenig mit Schule und Universitäten zu tun.

Wenn über das Grundsätzliche keine Einigkeit besteht,
ist es sinnlos, miteinander Pläne zu schmieden.

Alles nimmt ein gutes Ende für den, der Warten kann.
Zweifel ist keine angenehme Voraussetzung, aber Gewißheit ist eine absurde.

Das Wahre fördert; aus dem Irrtum entwickelt sich nichts,
er verwickelt uns nur.

Nur das Menschliche ist das Wahre und Wirkliche.

Nur der Mensch, der sich verstanden fühlt,
ist bereit, sich verstehen und führen zu lassen.

Nichts ist einfacher, als sich schwierig auszudrücken,
und nichts ist schwieriger, als sich einfach auszudrücken.

Manche Menschen versuchen, von ihren Fehlern abzulenken, indem sie auf
die Fehler anderer hinweisen. Leider funktioniert diese Taktik meistens.

Es gibt wichtigeres im Leben, als beständig
dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.

Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die
böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.

Wir leben alle unter dem gleichen Himmel,
aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.

Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, daß man sie ignoriert.

Das ganze Jahrhundert ist ein Wettrennen
nach großen Zielen mit kleinen Menschen!
Der Himmel ist hoch, man kann sich nicht daran festhalten.

Wer nach den Sternen reisen will, der sehe sich nicht nach Gesellschaft um.

Kenntnisse kann jedermann haben, aber die Kunst
zu denken ist das seltenste Geschenk der Natur.

Ein Brief errötet nicht.

Was sie gestern gelernt, wollen sie heute schon lehren.

In diesen Zeiten wird jeder gebraucht, – und sei es nur als schlechtes Beispiel.

Man sollte die Welt so nehmen, wie sie ist; aber nicht so lassen!

Ich glaube, für alle Menschen in der Welt ist das wichtigste
im Leben, den Mut zu großen Träumen aufzubringen.

Mensch sein, heißt Angst haben.

Vor dem “Erkenne Dich selbst” kommt das “Begegne Dir selbst”!

Wenn man sich selbst besiegen will, darf man sich nicht aus dem Weg gehen.

Weisheit ist, sich selbst zugunsten von etwas Höherem zurückzunehmen.

Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen.

Bücher sind kein geringer Teil des Glücks. –

Die Literatur wird meine letzte Leidenschaft sein.

Mit dem Tod der Eltern, verliert man ein Stück seiner Vergangenheit,
mit dem des Partners ein Teil seiner Gegenwart und dem seines Kindes
ein Teil seiner Zukunft.

Wer einen Sieg über andere erringt ist stark. Wer
einen Sieg über sich selbst erringt, ist mächtig.
Nicht die Umstände sind es, die uns zu schaffen
machen, sondern unsere Einstellungen.

Und ich erkannte, daß sie die Stille nötig hatten. Denn nur in der Stille
kann die Wahrheit eines jeden Früchte ansetzen und Wurzeln schlagen.

Das Schönste Glück des denkenden Menschen ist, das Erforschliche
erforscht zu haben und das Unerforschliche ruhig zu verehren.

Nicht der Mensch ist glücklich, der am meisten besitzt, sondern der,
welcher am wenigsten braucht.
Wer mit nichts zufrieden ist, der besitzt alles.

Man kommt leichter zu jedem anderen als zu sich selbst.

Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und
zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und
anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt:
Der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir.

Wenn der Weg das Ziel ist, so ist es besser
unterwegs zu sein als anzukommen.

Während der Tiger nicht aufhören kann, Tiger zu sein, sich nicht enttigern
kann, lebt der Mensch in ständiger Gefahr, sich zu entmenschlichen.

Ich möchte was drum geben, genau zu wissen, für wen
eigentlich die Taten getan worden sind, von denen man
öffentlich sagt, sie seien “für das Vaterland” getan worden.

Wunder erleben nur diejenigen, die an Wunder glauben.

Warum bekommt der Mensch die Jugend in
einem Alter, in dem er nichts davon hat?

Denkt an das fünfte Gebot: Schlagt Eure Zeit nicht tot.

Ein Mensch, dem nicht an jedem Tag eine Stunde gehört, ist kein Mensch.

Die wichtigsten Lebensvorgänge geschehen in aller Stille.

Lautlos und still setzt eine Blüte Frucht an, still wachsen die
Bäume des Waldes, still reift das Korn auf dem Felde, still und
ohne Getöse folgt der Tag auf die Nacht, der Frühling auf den Winter.
Unsere größten Erlebnisse sind nicht unsere lautesten,
sondern unsere stillsten Stunden.

Es gibt immer irgendwo einen Menschen, der im Dunkel geht und ein Licht sucht.
Trag also ein Licht in deinen Händen, auch wenn du dich vielleicht verzehrst dabei.
Es ist besser als eine Kerze zu sein, die niemals gebrannt hat.

Wenn es uns einmal vergönnt sein sollte, erhoben zu werden über unser Leben und es zu überschauen,
so würden wir erschauern vor den Wegen, die wir gegangen sind. An den Abgründen ziehen sie sich hin
und über morsche Brücken: ihre Verschlungenheit löst sich, und das eine große, nicht von der Hand
geschriebene Zeichen der Gnade leuchtet aus ihnen hervor.

Schweigen ist das Gegenteil von Vergessen und Kälte.
Im Schweigen liebt man am glühendsten;
Lärm und Worte verlöschen oft das innere Feuer.
Klugheit ist: andere erkennen.
Sich selbst erkennen: ist Weisheit.
Macht ist: andere meistern.
Sich selbst meistern: ist Kraft.
Wille ist: andere bescheiden.
Sich selbst bescheiden: ist Fülle.
Herr sein über sich selbst: heißt bestehen.
Besteh’n auch über den Tod: heisst Leben.

Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit,
aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Man geht so lange Zeit nebeneinander her, jeder in seinem Schweigen befangen,
oder man wechselte Worte, denen man nichts mitgibt.
Da kommt die Stunde der Gefahr,
man sucht Schulterfühlung und entdeckt, daß man zusammengehört. Diese Entdeckung anderer
bewußter Wesenheiten weitet den Menschen.
Man sieht sich an mit lächelndem Verstehen.
Es ist einem zumute wie dem befreiten Gefangenen, der staunend die Unendlichkeit des Meeres erkennt.

Wir wollen daran festhalten, daß wir zur Gemeinschaft geboren sind.
Unsere Gesellschaft gleicht weitgehend einem Steingewölbe, das
zusammenbrechen würde, wenn die Steine sich nicht gegenseitig
tragen, und das auf diese Weise zusammengehalten wird.

Leben heißt sich wandeln; und vollkommen
sein heißt sich oft gewandelt haben.
Leben ist die Suche des Nichts nach dem Etwas. Leben kann man nur vorwärts,
das Leben verstehen nur rückwärts. Lebenskunst besteht darin, die eigene Natur
mit der eigenen Arbeit in Einklang zu bringen.

Leicht ist, anderen zu raten, schwer oft
für sich selbst das Rechte zu erkennen.

Frohsinn ist ein Schwimmgürtel für den Strom des Lebens.

Leih jedem Dein Ohr, doch wenigen deine Stimme.

Leisten wir uns den Luxus, eine eigene Meinung zu haben.

Lernen, ohne nachzudenken, ist verlorene Zeit;
nachzudenken ohne zu lernen ist von Übel.

Lesen heißt mit einem fremden Kopf statt dem eigenen zu denken.
Leute, die sehr viel gelesen haben, machen selten große Entdeckungen.

Ein Buch ist ein Garten, den man in der Tasche trägt.
Eine Diskussion ist unmöglich mit jemandem, der vorgibt,
die Wahrheit nicht zu suchen, sondern schon zu besitzen.
Fantasie ist wichtiger als Wissen –
Wissen ist beschränkt, Fantasie nicht.

Es ist vielleicht nicht die beste Zeit aller Zeiten,
in der ich lebe, aber es ist meine Zeit.

Das größte Übel, das wir unseren Mitmenschen antun können,
ist nicht, sie zu hassen, sondern ihnen gegenüber gleichgültig zu sein.

Das ist absolute Unmenschlichkeit.
Die Öffentlichkeit hat eine unersättliche Neugier,
alles zu wissen, außer dem Wissenswerten.
Allein dadurch, daß man das Gegenwärtige aus dem Vergangenen entwickelt,
kann man ihm eine Dauer für die Zukunft sichern.

Leiste guten Menschen Gesellschaft, und du wirst einer von ihnen werden.

Wer aufhört besser zu werden, ist nicht mehr gut.

Lernwillige Meister sind selten.

Wir haben verlernt, die Augen auf etwas ruhen zu lassen,
deshalb erkennen wir so wenig.

Die heilige Tiefe der Wirklichkeit erschließt
sich allein dem ehrfürchtigen Geist.

Ich muß Geduld haben, nicht Vernunft, ich muß
die Wurzeln tiefer treiben, nicht an den Ästen rütteln.

Alles, was schön ist, bleibt schön, auch wenn es welkt.

Und unsere Liebe bleibt Liebe – auch wenn wir sterben.

So wie ein Blatt vom Baume fällt, geht ein Leben
aus der Welt, die Vöglein singen weiter.

Leuchtendes Lachen, nicht weinen, daß es vorüber ist, lächeln, daß es gewesen ist.

Die uns aufgetischten Lügen sind weit weniger
gefährlich als die uns vorenthaltenen Informationen.

Bedenke, was du verlieren kannst, dann wirst du verschmerzen,
was du noch nicht erworben hast.

Beim Schiffbruch ist es zu spät, schwimmen zu lernen.

Die Gewohnheiten sind das halbe Leben.

Wenn du Feuer brauchst, suche in der Asche.

Ein Brief ist so, wie man ihn liest, eine Melodie ist so, wie man sie singt.
Ein Schmeichler sollte nicht die Beherrschung verlieren.
Als im September 1939 der Krieg ausgebrochen war, hatte Simone Weil auf einem Stück Papier notiert: “…
vor allem brauchen wir ein gutes Gewissen. Wir sollten nicht glauben, daß wir den Sieg davontragen,
bloß weil wir weniger brutal, weniger gewalttätig, weniger unmenschlich sind als unsere Gegner.
Brutalität, Gewalt und Unmenschlichkeit üben große Wirkung aus, die die Schulbücher unseren Kindern
verheimlichen, die die Erwachsenen nicht eingestehen, aber vor der sich alle beugen. Wenn die gegensätzlichen
Tugenden ebensoviel Wirkung ausstrahlen sollen, müssen sie aktiv und beständig ausgeübt werden.
Wer einfach nur zur Brutalität, Gewalt und Unmenschlichkeit wenig befähigt ist, ohne zugleich
die gegensätzlichen Tugenden aufzuweisen, ist dem Gegner zwangsläufig an innerer Kraft und an äußerer
Wirkung unterlegen, und er wird einer Konfrontation nicht lange standhalten.”

Ein Blick in die Welt beweist, daß Horror nichts anderes ist als Realität.

Humor ist die Lust zu lachen, wenn einem zum Heulen ist.

Das Unbewußte ist viel moralischer, als das Bewußte wahrhaben will.

Das Gewissen ist fähig, Unrecht für Recht zu halten,

Inquisition für Gott wohlgefällig und Mord für politisch
wertvoll.
Das Gewissen ist um 180 Grad drehbar.

Die Neugier steht immer an erster Stelle
eines Problems, das gelöst werden will.

Wer nicht weiß, was er selbst will, muß
wenigstens wissen, was die anderen wollen.

Nichts ist seltener als ein Mensch, den man immer um sich ertragen kann.
Nur selten werden Erkenntnisse auf dem Silbertablett serviert. Informationen
werden erst zu Erkenntnissen, wenn sie im Schmelztiegel des Geistes, der
Erfahrung und des gesunden Menschenverstandes geläutert worden sind.

Die schlimmsten Fehler macht man in der Absicht, einen Fehler gutzumachen.

Ein geistreicher Mensch wäre oft recht in Verlegenheit
ohne die Gesellschaft der Dummköpfe.

Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele Dinge tun,
werden das Anlitz dieser Erde verändern.

Demokratie ist die Notwendigkeit, sich gelegentlich
den Ansichten anderer Leute zu beugen.
Wenn einem zum Tode Verurteilten eine Stunde
geschenkt wird, so ist sie ein Leben wert.

Jeder Mensch hat auch seine moralische backside, die er nicht ohne Not
zeigt und die er solange wie möglich mit den Hosen des Anstandes zudeckt.

Leute, die auf Rosen gebettet sind, verraten sich
dadurch, daß sie immerzu über die Dornen jammern.

Ein Mensch mag sich selbst so hoch einschätzen, wie er will;
sein wirklicher Wert zeigt sich in dem Urteil der anderen.

Vergessen ist die wohlfeile Methode, seine Vergangenheit zu bewältigen.

Der Wein wandelt den Maulwurf zum Adler.

Von einem, der sich nur anstrengt, wenn er sicher ist,
dafür belohnt zu werden, kann man nicht viel erwarten.

Kein Abschied auf der Welt fällt schwerer als der Abschied von der Macht.

Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber
er hat keinen Anspruch darauf, daß andere sie teilen.

Jeder, der sich selbst überwindet, ist ein freier Mann.

Alle politischen Karrieren enden im Mißerfolg.

Der Erlesene erliest sich selbst, indem er mehr von sich verlangt
als die anderen. Er nimmt sich ein Vorrecht auf Leiden und Mühen.
Auserwählt ist jeder, der von einem hohen Grad von Vollkommenheit
und Selbstgenügsamkeit nach weiterer Vervollkommnung und
schärferen Ansprüchen an sich selbst strebt.

Gar nichts zu tun, das ist die allerschwierigste Beschäftigung, die allerschwierigste und zugleich
diejenige, die am meisten Geist voraussetzt. Plato, der sich leidenschaftlich um Verstehen bemühte,
fand darin die vornehmste Art der Lebensführung.

Aristoteles, der sich um weises Erkennen mühte, war der nämlichen Anschauung.

Zu der gleichen Erkenntnis wurden Heilige und Mystiker des Mittelalters geführt.

Wer sich zuviel mit Kleinem abgibt, wird meist unfähig für das Große.

Der Mensch, der seine Fehler bei anderen entdeckt, kennt kein Erbarmen.

Das Geheimnis des Erfolges des Alltagsmenschen, ob der Erfolg groß ist oder nicht, ist die Einfalt,
mit der er diese Ziele verfolgt.

An dem Manna der Anerkennung lassen wir es uns nicht genügen,
uns verlangt nach dem Gifte der Schmeichelei.

Das Leben ist nie etwas, es ist nur die Gelegenheit zu einem Etwas.

Zu allem Handeln gehört Vergessen.

In den großen Krisen des Lebens muß man immer zuerst wagen;
dann kommt das Können und zuletzt das Sehen, daß es das Richtige war.

Einer unangenehmen Tatsache gegenüber gibt es nur zwei Wege, die würdig sind: entweder sie ändern –
mindestens den Sinn der Änderung in sich wach erhalten – oder sich mit ihr abfinden.

Der vulgäre Geschmack empfiehlt einen anderen Weg: sie dulden und über sie krakeelen.

Wir Menschen leben zuletzt nicht von dem,
was wir sind, sondern wozu wir uns bestimmen.

Da drin, tief im Innern, da ist die Welt: nicht
da draußen, wo der Wahnsinn einzig herrscht.

Da wo du bist, wo du bleibst, wirke, was du kannst,
sei tätig und gefällig und laß dir die Gegenwart heiter sein.

Wir sind nicht nur verantwortlich für das ,
was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.

Beurteile einen Menschen lieber nach seinen Handlungen als nach
seinen Worten, denn viele handeln schlecht und sprechen vortrefflich.

In jede Gesellschaft gehört ein Idiot, der die naiven Fragen stellt,
vor denen man selbst zurückschreckt.

Mancher hält das für seine Erfahrung,
was er sein Leben lang falsch gemacht hat.

Mach dir selber Freude, so viel du nur kannst. Oder meinst du vielleicht,
die Welt würde sich veranlaßt fühlen, dir Freude zu machen?

Denn solange du glücklich, wirst viele Freunde du zählen;
wenn sich dein Himmel bewölkt, findest du ganz dich allein.

Auch der Geist hat seine Hygiene, er bedarf,
wie der Körper, einer Gymnastik.

Es gehört Verstand dazu, um zu erkennen, daß es Dinge gibt,
an die der Verstand nicht heranreicht.

Wir müssen das Leben lieben, schon der Arbeit wegen,
die man darin entfalten kann.

Ein einziger neuer Gedanke mit einem Fünkchen Wahrheit ist mehr
Wert als die hundertfache Wiederholung bewährter Gemeinplätze.

Glücklichsein ist nicht der Zweck unseres Lebens, sondern
das Ergebnis unserer Lebensweise.

Das Glück ist wie unser
Schatten, es läuft davon, wenn wir ihm nachjagen, doch wenn
wir auf das Licht und die Wahrheit zugehen, folgt es uns.

Haltung ist angewandte Selbstachtung.

Menschen, die nicht arbeiten, sind oft eher erschöpft als die, die arbeiten.

Wer seine Ehre nicht verteidigt, von dem glauben die Leute, er habe keine.

Nichts ist anstrengender, als zu versuchen,
ein anderer zu sein, als der man ist.

Wer keine Zeit mehr mit echten Freunden verbringt,
der wird bald sein Gleichgewicht verlieren.

Ab einem gewissen Alter sollte man allen Gelüsten nachgeben:
Wer weiß, ob sie wieder kommen.

Die Bürokratie ist ein gigantischer Mechanismus,
der von Zwergen beherrscht wird.

Der Erfolgreiche lernt aus seinen Fehlern
und wird auf neuen Wegen von vorne beginnen.

Erfolge im Leben hängen sehr wesentlich davon ab,
was man aus seinen Mißerfolgen macht.
Geduld ist die Kunst zu hoffen.

Immer ist der Denker, der General der Worte und Sätze, die
ihm unbedingt untertan sind, der politischen Wirklichkeit voraus,
die sich mit den menschlichen Eigenschaften herumschlagen muß,
als da sind Faulheit, Angst, Berechnung, Mittelmäßigkeit.

Ich betrachte jeden Mißerfolg als eine Stufe zum Erfolg.
Hindernisse sind die furchterregenden Dinge, die Du siehst,
wenn Du Deine Augen vom Ziel abwendest.

Das Leben ist ein ewiges Werden.

Sich für geworden halten, heißt sich töten.

Die meisten Menschen lassen sich mit dem Schein
genauso gut abspeisen, wie mit der Wirklichkeit.
Menschliche Eigenschaften wie Güte, Großzügigkeit, Offenheit,
Ehrlichkeit, Verständnis und Gefühl sind in unserer Gesellschaft
Symptome des Versagens.

Negativ besetzte Charakterzüge wie
Gerissenheit, Habgier, Gewinnsucht, Gemeinheit, Geltungsbedürfnis
und Egoismus hingegen sind Merkmale des Erfolges.
Man bewundert
die Qualitäten der ersteren und begehrt die Erträge der letzteren.

Nur wenige Menschen sind wirklich lebendig und die, die
es sind, sterben nie.
Es zählt nicht, daß sie nicht mehr
da sind. Niemand, den man wirklich liebt, ist jemals tot.

Jugend ist kein Lebensabschnitt sondern ein Geisteszustand,
ein Schwung des Willens, Regsamkeit der Phantasie, Stärke
der Gefühle, Sieg des Mutes über die Feigheit, Triumph der
Abenteuerlust über die Trägheit.

In der Trauer lebt die Liebe weiter.

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen,
wenn wir ungefragt weggehen und Abschied nehmen müssen.

Der Mensch ist vor allen anderen Geschöpfen
ein auf Hoffnung gestelltes Wesen.

Kleines Kolloquium über die Ochsenschwanzsuppe
“So eine Ochsenschwanzsuppe ist doch was Wunderbares.” – “Da
ham S’ recht, Herr Nachbar. Das kann man wirklich sagen.”
“Und wie schön das ist, daß ein jeder Ochs einen solchen
Schwanz hat. Wenn er keinen hätte, das wäre schlimm.”
“Ja, wenn das nicht wär’, da gäb’s ja überhaupt gar
keine Ochsenschwanzsuppen! Sie, das wär fei fad.”
“Und wie leicht könnt’ des sein, daß die Ochsen keinen
Schwanz hätten. Wie leicht könnte das sein, hab’ ich recht?”

“Freilich, ganz leicht könnt’ des sein. Und so is ja eigentlich
mit allem, wenn’s das alles nicht gäb -”
“Ja, und wer weiß, was es alles nicht gibt? Vielleicht mehr,
als man denkt! Vielleicht viel mehr, als man denkt!”

“Ja, vielleicht gibt’s überhaupt das meiste gar nicht? Ich mein’, daß das,
was es gibt, vielleicht das wenigste ist, oder sagen wir, das wenigere?”
“Man muß sich ja nur einmal vorstellen, was schon ein einzelner Mensch
alles nicht haben kann. Jedenfalls viel mehr, als das, wo man hat.”
“Freilich, zum Beispiel kann man einen Haufen Geld nicht haben.”
“Sehn S’? Ich sag’s ja: Millionen Milliarden sogar
kann man nicht haben. Ohne weiteres!”

“Da ist ja das, was man hat, überhaupt gar nichts dagegen.
Nicht einmal hunderttausend Mark sind da was dagegen.”
“Noja, hunderttausend Mark, ich mein’, gar nichts ist das auch
wieder nicht. Bloß hab’n muß man’s halt. Dann ist’s schon was.”
“Recht ham S’, Herr Nachbar.”

Der Herr Professor Heidegger war unfreiwilliger Zeuge dieses Gesprächs
in einem Nebenzimmer des Hofbräuhauses. Er notierte stirnrunzelnd: -“Die
nichtende Kraft des Nichts bewirkt kraft ihrer Kraft eine relative Entquantung des
Seienden im reziproken Verhältnis der Seins-Kraft zur Kraft des Nicht-Seienden.”
– Merke: Was wir wissen, ist wenig, was wir nicht wissen, ist viel .

Der Narr tut, was er nicht lassen kann,
der Weise läßt, was er nicht tun kann.

Alles Leben ist Beziehung.

Wer verzichtet, der gewinnt.
*
Wenn man glücklich ist, soll man
nicht noch glücklicher sein wollen.

Es gibt keinen vernünftigen Grund, sich über die zu erheben,
die noch genau so unwissend sind, wie du vor ein paar Jahren.

Jeder Mensch hat grundsätzlich von der Natur die Anlage, einen hohen Grad an Weisheit
zu erlangen. Die bisherigen Kulturen lassen jedoch eine solche Entwicklung nur in
Ausnahmefällen zu. Die Menschheit insgesamt zeigt keine Weisheit, sie gleicht einem
Bakterienstamm, der sich ungehemmt solange vermehrt, bis seine Lebensgrundlagen
verbraucht sind. – Kultur braucht deshalb Erneuerung: eine humanistische Orientierung.