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,,Apps“ versetzen Taxizentralen in Aufregung„

Dienstag, 23. August 2011

Seit der Taximesse in Köln, weis man, dass die Taxi-Apps auf demMarkt kommen. App, kurz für das Englische Wort Applikation ist eine Anwendungssoftware

für Smartphones oder Tablet PCs, also Mobiltelefone.

Hier im speziellen ging es um das Angebot von myTaxi. Eine Anwendungssoftware,

welche es dem Benutzer (User) eines Smartphones ermöglicht, mit einem

Fingerdruck, zweimal Finger spreizen, dreimal klopfen, danach viermal schütteln,(Longdrink ist dann fertig) und nach Eingabe von drei Passwörtern und einer PIN ganz schnell, wenn

das Daumengelenk wieder eingerenkt ist, ein Taxi oder ähnliches ( RIKSCHA )zu bestellen. Er

erhält auf seinem Bildschirm, auch Mäusekino genannt, nun die Information auf

einem Stadtplan angezeigt, wo sich die nächsten Taxen in seiner nähe befinden. Nichts für älter Leute, Lesebrillenträger und leicht betrunkene Fahrgäste,

Man wählt nun dieses „Taxi“ und bekommt verschiedene Informationen angezeigt. Unter anderem das Bild des Fahrers oder der Fahrerin, (welches Parfüm und Make up aufgelegt wird) eine Bewertung des Fahrers durch andere Nutzer, die Anfahrtszeit usw.

Eventuell kann man sich den Fahrpreis zu seinem Fahrziel ausrechnen lassen. Dies alles unter Ausschluss einer Vermittlungszentrale, denn

der Anbieter zielt auf Verträge mit den Fahrern, nicht mit den Unternehmern oder Zentralen ab. Die Gefahren in diesem Vermittlungssystem sind:

es gibt keinerlei Kontrollen!

Da der Taxifahrer selbst die Vermittlungsgebühren bezahlt, sieht er die Fahrgäste als

SEINE Kunden an und somit auch SEIN Umsatz. Es wird also zu einem gewissen Umsatzschwund kommen, sollte das Fahrzeug nicht mit Sitzkontakten und GPS-Ortung ausgestattet sein.

Der Besteller des Taxis kann auch ein Besucher sein, vielleicht auch aus dem Ausland. Da myTaxi keine Kontrolle darüber hat oder haben will,

was für ein Fahrzeug hier ankommt, wird im günstigsten Fall ein konzessioniertes

und versichertes Taxi erscheinen, bei dem der Fahrer das Navigationsgerät bedienen kann. Es könnten aber auch unausgelastete Autoverkäufer

mit ihrem Vorführwagen sein, Fahrzeuge aus dem freigestellten Verkehr, die bekanntlich

nach sechs Stunden Schulkinderbeförderung noch 18 Stunden Kapazität

freihaben, oder der Ersatzwagen sein, natürlich auch der Mietwagen mit und ohne Konzession, der Werkstattwagen, das Pizza-Taxi oder einfach nur der Schwarzfahrer mit seinem Privatfahrzeug. Nix ist unmöglich.

Und alles unter dem APP TAXI. Der ausländische Besucher wird sich vielleicht wundern, aber da er es eilig hat, wird er in dieses Ding einsteigen. Wo bleibt hier die Kontrolle durch die Ordnungsbehörden, Finanzamt oder Sozialversicherungen und des Zolls?

Es wird zu Fantasiefahrpreisen kommen, die Schwarzarbeit wird blühen. Hier

werden Fahrzeuge unter dem Markenzeichen Taxi unterwegs sein und die Beschwerden

über schlechten Service, Fahrpreisüberforderungen und Fahrtablehnungen

werden bei den Zentralen landen. Tatsache ist, dass, wenn man sich in diesem System

als Taxi und frei zu erkennen gibt, man sich bereit hält. Und wenn man das außerhalb der Betriebssitzgemeinde tut, es zumindest eine Ordnungswidrigkeit ist. Was ist mit der Beförderungspflicht?

Ist hier überhaupt ein justiziabler Beförderungsvertrag zustande gekommen?

Kann ein Fahrer einen solchen Vertrag als abhängig Beschäftigter überhaupt

eingehen? Kann der Unternehmer hier überhaupt zur Rechenschaft gezogen werden?

Der Unternehmer hat keinen Vertrag mit myTaxi und somit auch nicht mit

dem Besteller! Da kann man vom Gesetzgeber klare Regelungen erwarten.

Die Beschwerden werden kommen, auf jeden Fall. Es werden nicht die myTaxi Driver sein, die

hier schlechten Service bieten, sondern

wie immer das gesamte Taxigewerbe.

Wie sieht es denn aus, wenn die Zentralen nur zehn Prozent ihrer Anschlusspartner

verlieren sollten, die zu myTaxi wechseln. Für einige Zentralen der Todesstoß. Fahren

sie doch sowieso schon im wirtschaftlich rauen Fahrwasser. Abwandern werden

die pflegeleichteren und lukrativeren Aufträge. Somit werden die verbleibenden

Aufträge teurer und es wird zu noch mehr Abwanderung kommen.

Wer schickt dann noch der lieben Oma, die mal eben zur Apotheke muss,

ein Taxi? Soll Oma mit ihren 5 Dioptrien auf der Lesebrille sich das Taxi

auch auf einem Mäusekino bestellen?

Nein, dass geht gar nicht.

So kann man eine anständige Versorgung der Bevölkerung

mit Mobilität und manch anderer Dienstleistung nicht sicher stellen können.

Aber es wird immer welche geben, die das „geil“ finden.

Und unsere tollen Nebenprodukte, die wir immer kostenlos anbieten? Psychotherapie,

Paartherapie, Streitschlichtung, Kindererziehung, Krankheitsdiagnose und die einfache Lebenshilfe?