Archiv für Juni 2012

“Das schwarze Schaf der Familie”

Mittwoch, 27. Juni 2012

Es stellen sich viele Fragen. Wer ist Emrah E., der Anrufer, der das deutsche Innenministerium in bislang beispiellose Terrorangst versetzte? Woher wusste der Islamist von der marokkanischen Al-Qaida-Zelle in Düsseldorf? ” Es ist die Geschichte des jungen Emrah E., der aus Wuppertal auszog, um ein Krieger Gottes zu werden.

Die Geschichte von Emrah E. beginnt in der osttürkischen Provinz Bingöl. Dort kommt der gebürtige Kurde 1988 zur Welt. Als Emrah zwei Jahre alt war, zieht die Familie nach Deutschland. Der Großvater war in den 70-er Jahren bereits als Gastarbeiter nach Bayern gekommen, zog dann nach Wuppertal. Im Stadtteil Vohwinkel begann für die Familie, ein neues Leben.

Emrah wuchs mit vier Geschwistern auf, zwei Schwestern und den beiden jüngeren Brüdern Bünyamin und Yusuf. “Also bin ich genau in der Mitte und so das schwarze Schaf der Familie”, schrieb Emrah vor drei Jahren über sich im Internet. Seine Teenagerzeit war geprägt von Kriminalität. “Ich habe viel Schlechtes gemacht, alles was sich ein Mensch vorstellen kann”, erinnert er sich, “Eine Anzeige kam nach der anderen.”

Freunde redeten gern über den Dschihad

Er habe sich nur noch für Schlägereien, Drogen und Diskotheken interessiert, wollte möglichst schnell möglichst viel Geld verdienen. Die Eltern sorgen sich um ihren ältesten Sohn. Damit sie Disziplin und Arbeit kennen lernen sollten, schickte der Vater Emrah und seinen kleinen Bruder Bünyamin zum Arbeiten auf einen Bauernhof in Velbert, unweit von Wuppertal.

Beim Bauer Bleckmann halfen die kurdischen Brüder in den Ferien, Schafe zu schlachten. “Bünyamin war ein ruhiger, höflicher und netter Junge”, berichtet Bleckmann, Emrah hingegen sei oft aggressiv und aufbrausend gewesen. “Er war das Gegenteil von Bünyamin”, so der Schaf-Züchter, “er konnte Arbeit gut übersehen, war verträumt.”

Als seine älteste Schwester einen angehenden Prediger heiratete, folgte Emrah dem frommen Schwager zur Studienreise nach Pakistan. Der Aufenthalt in einem islamischen Land sollte den jugendlichen Straftäter zur Besinnung bringen, so hofften die Eltern. “Mein Vater wollte, dass ich von der schiefen Bahn wegkomme”, erzählt Emrah, “er schickte mich nach Pakistan auf eine Koranschule.” Hier traf der Teenager aus Wuppertal auf eine internationale Truppe von Muslimen aus den USA, Großbritannien, Australien, Tansania, Somalia und Tschetschenien.

“Mein Schwager hatte Angst, dass ich nach Afghanistan fahren würde, weil ich einige Freunde hatte, die gerne über den Dschihad redeten”, so Emrah.

Als er wieder zu Hause in Wuppertal war, verflog das religiöse Erweckungserlebnis aus Pakistan schnell: “Nach drei Monaten war ich wieder der Alte”. Emrah kümmerte sich weder um Schule noch um eine Ausbildung, hatte keine Arbeit und kaum Geld.

Der Vater hatte irgendwann genug. Er setzte seinen ältesten Sohn vor die Tür. Einen Monat lang lebte Emrah auf der Straße, beging weiter Überfälle. “Eine Pistole und in zehn Minuten war alles klar”, erinnert sich der Deutsch-Türke. “Mal kamen 15, mal 20 bis 30 oder hundert Euro.” Als Straftäter zu sterben und die Aussicht, von Gott bestraft zu werden, quälten ihn jedoch zunehmend: “Ich dachte mir “Ey, was ist mit Allah? Was tust du da?”

Im Alter von 17 Jahren wurde Emrah E. das erste Mal wegen “schwerer räuberischer Erpressung” festgenommen. Er erhielt eine Jugendstrafe von zwei Jahren und drei Monaten, wurde aber aufgrund eines sozialpädagogischen Gutachtens frühzeitig entlassen. Noch im Gefängnis habe er gebetet, so Emrah: “Oh Allah, wenn du mich hier rausholst, werde ich dir dienen und ein guter Diener sein.” Wieder in Freiheit war das religiöse Versprechen nur von kurzer Dauer. Emrah wurde erneut kriminell.

Am 6. September 2007 verurteilte ein Gericht Emrah E. zu einer zweiten Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten. Zelle Nr. 347, sieben Quadratmeter groß, mit grün gestrichenen Wänden, im vierten Stock der Haftanstalt Siegburg wurde Emrahs Zuhause. Hier vollzog sich die Wandlung zum tiefgläubigen Muslim. Er betete viel, las oft ganze Nächte lang religiöse Schriften. “Ich bekam inneren Frieden und fühlte mich gut”, sagt Emrah über die Zeit, “Ich lebte unter dem Schatten des Koran. Das war mein Motto.”

Wandel zum religiösen Eiferer

Wieder beantragte Emrah eine frühzeitige Haftentlassung und kam im Sommer 2008 frei. Keinen Tag seiner zweiten Haft bereue er, sagt Emrah später, er sei dort “zum Mann geworden”. Der Wandel hin zum religiösen Eiferer wurde nun für jedermann sichtbar. Sowohl Emrah als auch sein drei Jahre jüngerer Bruder Bünyamin trugen von nun an islamische Kleidung und Gebetsmützen. Sie engagierten sich in der Moscheegemeinde der “Schabab an-Nur Moschee” in Wuppertal, hörten die Predigen des salafistischen Imams Abu Jibril.

Im Frühjahr 2010 war Emrah urplötzlich verschwunden. Aus dem Umfeld der Familie wurde bekannt, dass er sich offenbar nach Ägypten in eine Sprachschule absetzte und dann weiter nach Pakistan reiste. Diesmal zog Emrah nicht – wie noch in Teenager-Tagen – zum Studium in eine Koranschule. “Emo”, wie ihn Eltern und Geschwister nannten, wollte in den Dschihad ziehen und gegen Ungläubige kämpfen. Er schloss sich der “Islamischen Bewegung Usbekistans” (IBU) an, einer Terrorgruppe, in deren Reihen schon mehrere Islamisten aus Deutschland kämpften.

Der kleiner Bruder Bünyamin, genannt “Büno”, fühlte sich angespornt durch Emrahs Ausreise in den Dschihad. Im Spätsommer 2010 reiste Bünyamin ebenfalls nach Pakistan. In den Terrorlagern Waziristans machten “Büno” und “Emo” nun gemeinsam Dschihad-Karriere. Bünyamin nannte sich fortan “Imran der Deutsche”, Emrah gab sich den Kampfnamen “Salahuddin al-Kurdi”.

“Meine Kinder kämpfen gegen Amerika”

Zu Hause in Wuppertal wusste die Familie offenbar vom Treiben des islamistischen Bruderpaares in Pakistan. “Meine Kinder kämpfen gegen Amerika”, soll der Vater stolz im Bekanntenkreis geprahlt haben.

Zur Familie hielten Bünyamin und Emrah auch aus dem Terrorcamp weiterhin Kontakt, oft auch per Telefon. Mitte September 2010 etwa. Da rief Emrah den daheimgebliebenen Bruder Yusuf in Wuppertal an und drängte ihn, Geld zu schicken. Notfalls müsse Yusuf mit einer Spielzeugpistole einen Supermarkt überfallen, sagte Emrah, Hauptsache, es komme bald Geld.

Am Stadtrand der Ortschaft Mir Ali in der Region Nord-Waziristan mietete sich Emrah zu dieser Zeit mit seiner Ehefrau, einer Deutsch-Marokkanerin aus Köln, und dem gemeinsamen Kind in einem Gehöft ein. Am 4. Oktober 2010 empfing er dort einige Glaubensbrüder zum Abendessen. Die Runde bestand aus seinem Bruder Bünyamin, der erst vier Wochen zuvor in Waziristan angekommen war, dem Hamburger Shahab D. alias “Abu Askar” und fünf pakistanischen Taliban-Kämpfern. Sie alle saßen im Innenhof, “in meinem Garten”, wie Emrah später berichten wird.

Tage später schilderte Emrah den Eltern im heimischen Wuppertal-Vohwinkel per Telefon, was in jener Nacht geschah: Für einen kurzen Augenblick habe er das Haus verlassen, berichtete der Islamist. Dies rettete ihm offensichtlich das Leben. Kurz darauf schlugen die Raketen ein. Eine US-Drohne hoch am Nachthimmel über Waziristan hatte sie abgefeuert. Er habe einen lauten Knall gehört, erzählt Emrah, dann habe er die zerstörte Lehmhütte gesehen.

In den Trümmern des Hauses starben fünf Islamisten. Emrah fand den Hamburger Shabab D. (27) mit einem abgerissenen Bein. Der Islamist lag bereits im Sterben. Der kleine Bruder Bünyamin (20) war auf der Stelle tot. Sein Kopf war von einem Raketen-Splitter zerfetzt worden.

Anschlagsplan für Deutschland?

Bünyamins Tod erschütterte Emrah tief, vielleicht so tief, dass er genug hatte vom Leben als Gotteskrieger. Das jedenfalls behauptete Emrah, als er Anfang November 2010 überraschend aus Mir Ali beim BKA in Deutschland anrief. Er wolle nichts mehr mit Terrorismus zu tun haben, erzählte er, wolle aussteigen und brauche Hilfe von den deutschen Behörden.

Im Gegenzug bot er wertvolles Insiderwissen: Al-Qaida habe einen Anschlagsplan für Deutschland, der kurz vor der Umsetzung stehe, tönte der Islamist. Nordafrikaner seien von al-Qaida ausgebildet und in die Bundesrepublik entsandt worden. Weitere Attentäter würden bald nachfolgen.

Emrah E. erzählte, es existiere eine “marokkanische Zelle” in Deutschland. Diese warte nur noch auf den Befehl eines Al-Qaida-Mannes aus Pakistan, um mit selbstgebauten Bomben, die per Handy gezündet würden, loszuschlagen. Das “deutsche Parlament” sei eines der Ziele.

Im Gegenzug für seine detaillierten Informationen und weitere Aussagen verlangte Emrah E. nicht gerade wenig von den deutschen Behörden. Sicherheit für seine Familie müsse gewährleistet werden, außerdem wolle er in die Türkei ausgeflogen werden. Und Geld verlangte Emrah, viel Geld. Über 100.000 Euro sollten die Ermittler für seine Aussagen zahlen.

Hinweise von der CIA

Beim BKA wurde man stutzig. Ist der Anrufer aus Waziristan ein echter Insider oder nur ein Schwätzer? Will der islamistische Fanatiker ernsthaft aussteigen? Wie weit ist der deutsche Dschihadist tatsächlich über die geheimen Pläne der al-Qaida informiert? Was, wenn es keine Anschlagspläne gibt, und Emrah E. nur Angst und Panik schüren will?

Es sprach einiges dafür, den Warnungen des angeblich geläuterten Gotteskriegers keinen Glauben zu schenken. Schon in Deutschland fiel Emrah E. als Prahlhans auf. Die Ermittler bezweifelten, dass er wirklich Einsicht hatte in die Planungsebene der Al-Qaida. Auch die gewaltige Geldsumme, die Emrah für die Informationen verlangte, nährte das Misstrauen der Sicherheitsbehörden.

Andererseits fügten sich die Erzählungen des Emrah E. erschreckend gut ins Gesamtbild der damaligen Sicherheitslage ein. Der US-Geheimdienst CIA hatte den deutschen Kollegen schon Wochen vor den Anrufen von E. mitgeteilt, es gebe Hinweise auf eine Terror-Truppe, die in Pakistan für ihren Einsatz in Europa ausgebildet wurde. Auch die CIA sprach von einer “marokkanischen Zelle”.

Und dann waren da noch die Aussagen zweier deutscher Terrorhäftlinge. Der Deutsch-Syrer Rami Makanesi war im Mai 2010 in Pakistan festgenommen worden. Er hatte im Verhör erzählt, al-Qaida rekrutiere Freiwillige für einen “Europa-Plot”. Al-Qaidas Nr.3, Sheikh Yunis al-Mauritani, habe von Osama Bin Laden persönlich die Erlaubnis für Anschläge auf wirtschaftliche Ziele auch in Deutschland erhalten, so Makanesi. Ähnliches hatte auch der aus Hamburg stammende Dschihadist Ahmad Wali Sidiqqi nach seiner Festnahme im Juli 2010 in Afghanistan berichtet.

War also doch etwas dran an den Geschichten von Emrah E.? Während die deutschen Behörden zögerten, auf das Angebot des Wuppertalers einzugehen, verlief der Kontakt zu ihm immer schleppender. Mehrfach meldete sich Emrah per Telefon, zuletzt am 15. November 2010, dann herrschte Funkstille. Es kam zu keinem Deal mit dem BKA. Die Terrorwarnungen aber wurden zwei Tage nach Emrahs letztem Anruf umgesetzt – letztendlich ausgelöst durch seine Aussagen.

“Was macht Deutschland? Haben sie viel Angst?

In Waziristan verfiel Emrah E. nun in Panik, telefonierte in Todesangst mit der Familie in Deutschland. Jetzt, wo al-Qaidas Terrorpläne durch ihn aufgeflogen waren, gelte er bei den Dschihadisten als Verräter, sagte er. Al-Qaida jage ihn nun, er müsse um sein Leben fürchten und sei in höchster Gefahr. Seine Ehefrau und den kleinen Sohn schickte Emrah E. nach Deutschland zurück. Sie beantragten in der deutschen Botschaft in Islamabad neue Papiere und durften zurückreisen. Emrah aber blieb.

Die deutschen Ermittler verfolgten seine Spuren weiter, hörten Telefonate ab und lasen seine E-Mails mit. Dabei fühlten sie sich zunehmend bestätigt in ihrer Vermutung, der Islamist habe mit seinem Gerede über Terroranschläge in Deutschland nur Angst schüren wollen.

“Was macht Deutschland? Haben die viel Angst?”, fragte Emrah am 5. Dezember 2010 eine Schwägerin in Wuppertal per Telefon. Am nächsten Tag meldete sich Emrah erneut. Diesmal bei seinem Bruder Yusuf. Ihm erzählte er von weiteren Drohnenangriffen, die er nur knapp überlebte. “Ich bin in das Haus gegangen und die Rakete hat bums gemacht und das Haus getroffen”, so Emrah. “Ich habe den deutschen Jungen gefragt , ob er ok ist.”

In Deutschland begannen die Fahnder zur selben Zeit die Kontaktpersonen von Emrah E. ausfindig zu machen. Eine erste Razzia fand im Dezember 2010 in den Wohnungen der Angehörigen statt. Weitere Durchsuchungen erfolgten am 26. Januar 2011 im Zuge von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen acht mutmaßliche Islamisten aus dem Großraum Wuppertal.

Wie durch  Berichte in den Medien bekannt wurde, stand Emrah E. wohl seit Januar in E-Mail-Kontakt mit einen Grünen-Politiker, der Terrorist hatte sich  an den Politiker gewandt. Am 30. Januar erläuterte Emrah E. in einer E-Mail an Ströbele die Details zum Drohnenangriff im Oktober des vergangenen Jahres. E. erzählte dem Politiker, vom Tod seines Bruders. Geweint habe er, als er den toten Bünyamin in den Trümmern der Lehmhütte sah, heißt es in der Mail.

Trotz des offensichtlichen Schocks durch den Tod des Bruders erwecken Emrahs jüngste Lebenszeichen aus Pakistan nicht den Eindruck als wolle er dem Dschihad wirklich abschwören. Er sei mit “20 oder 30 Kämpfern in den Krieg gegangen”, prahlte er. “Die Mudschaheddin sind standhaft und sie fürchten nichts und niemanden”, schrieb er noch im Februar, “Wir besitzen eine Kalaschnikow gegen die Hightech-Waffen der Ungläubigen. Wir schlagen heute die Amerikaner und die Welt!”

Verschwunden in Nairobi

Irgendwann im Februar stieg Emrah E. offenbar in Pakistan in ein Passagierflugzeug und reiste nach Ostafrika. Die Fluggesellschaft wollte zunächst seinen Reisepass überprüfen lassen, erreichte aber keine Kontaktperson beim deutschen Konsulat. So konnte Emrah ungehindert nach Kenia reisen.

Am Flughafen der Hauptstadt Nairobi verschwand der Islamist. Vermutlich reiste Emrah E. weiter über die Grenze nach Somalia. Die al-Qaida nahe Al-Shabaab Miliz heißt dort seit Jahren ausländische Dschihadisten willkommen.

Die Terror-Karriere von Emrah aus Wuppertal scheint also noch lange nicht beendet zu sein. Ob er sich erneut bei deutschen Behörden melden und vor Terror warnen würde, ist allerdings fraglich.

Junger Terrorverdächiger aus Wuppertal festgenommen

Mittwoch, 13. Juni 2012

Terror-Anschlag in Afrika, Polizei nimmt deutschen Islamisten fest

Die Fahnder hatten ihn lange gesucht, jetzt ist ein bekannter deutscher Dschihadist in Afrika festgenommen worden. Dem Wuppertaler Emrah E. wird ein tödlicher Anschlag auf ein Einkaufszentrum in Kenia zur Last gelegt.

Berlin – Die Polizei in Tansania hat einen in ganz Afrika gesuchten deutschen Terror-Verdächtigen festgenommen. In deutschen Sicherheitskreisen wurde bestätigt, dass die Polizei den aus Wuppertal stammenden Emrah E. in den vergangenen Tagen festgenommen hat. Der junge Mann hatte sich ersten Erkenntnissen zufolge in den vergangenen Wochen aus Kenia nach Tansania abgesetzt. Deutsche Behörden vermuteten E. seit rund anderthalb Jahren in Ostafrika.

In Kenia wurde der türkischstämmige Deutsche, der sich schon vor einigen Jahren in Terror-Lagern in Pakistan hatte ausbilden lassen, wegen seiner angeblichen Beteiligung an einem Bombenanschlag auf ein Einkaufszentrum mit Fahndungsbildern gesucht. Neben Emrah E. hält die kenianische Polizei einen weiteren deutschen Dschihadisten für verdächtig, an der Attacke beteiligt gewesen zu sein. An den Verdachtsmomenten der Kenianer gibt es jedoch auch Zweifel.
 

Bei einen Anschlag, am 28.05.2012 in Nairobi waren ein Mensch getötet und mehr als 30 verletzt worden. Die Polizei in Kenia vermutet die radikal-islamistische Gruppe al-Shahab aus Somalia hinter der Terror-Attacke. Der Gruppierung werden enge Kontakte zum Terrornetzwerk al-Qaida nachgesagt. Seitdem Kenia sich militärisch in Somalia engagiert, haben die Islamisten immer wieder mit Anschlägen in dem auch bei deutschen Urlaubern beliebten Land gedroht.

Erschreckende Karriere eines Terroristen

Für die deutschen Behörden ist die Festnahme des Deutschen eine Chance, den Fall von E. und damit eine erschreckende Karriere eines Terroristen mit deutschem Pass endlich aufzurollen. Seit Jahren ermittelt der Generalbundesanwalt gegen den jungen Wuppertaler wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Umgehend entsandte Deutschland einen Fahnder nach Tansania, er soll vor Ort weiter ermitteln und E. möglicherweise auch vernehmen.

Emrah E. ist bei Polizei und Verfassungsschutz seit Jahren als gefährlicher Dschihadist bekannt. Er gehört zu einer Gruppe von rund 100 jungen Deutschen, die sich in den vergangenen Jahren zunächst in der afghanisch-pakistanischen Grenzregion in Terror-Lagern ausbilden ließen und dann auch aktiv am Kampf in der Krisenregion teilnahmen. Dabei kamen die jungen Männer meist über die Islamische Bewegung Usbekistan in Kontakt mit AL-QAIDA.Der Wuppertaler tauchte auf Fotos im Internet mehrmals in martialischen Posen auf, ein Bild zeigte ihn auf einem Motorrad mit einer umgehängten Kalaschnikow. Emrahs Bruder Bünyamin war im Oktober 2010 bei einem Drohnenangriff der USA im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet ums Leben gekommen. Bei der Attacke auf ein Versteck von mutmaßlichen Terroristen soll auch ein weiterer Deutscher getötet worden sein. Emrah E. hatte den Tod seines Bruders damals per Telefon seiner Familie in Deutschland gemeldet.

Emrah E. sorgte später durch mehrere Warnanrufe bei Behörden in Deutschland für den bisher schärfsten Terror-Alarm nach dem 11. September 2011. In mehreren Telefonaten hatte er die deutschen Behörden vor einer Gruppe von Attentätern gewarnt, die angeblich auf dem Weg nach Deutschland seien. Damals wurden Bahnhöfe und auch der Reichstag verstärkt bewacht, da man den Hinweis des Wuppertalers zunächst sehr ernst nahm.

Ich habe in der letzten Zeit, extrem oft bemerkt, wie feindlich ein grossteil meiner Taxikollegen uns Deutschen gegen über sind. Wir werden gemieden.Soll mir egal sein,ich möchte mich keinen auf zwingen. Aber ein bisschen Respekt und Anstand wären nicht schlecht, denn wir sind hier in Deutschland, wo Respekt und Anstand an der Tagesordnug sind.Was ich nicht verstehen kann, ist, warum bleiben solche Deutschlandhasser eigendlich hier? Nur wegen dem Geld? Sind die so dumm oder tuen die nur so…Und nun haben wir so einen Mist in unserer Stadt.

Wie es früher war

Dienstag, 12. Juni 2012


Wenn Ihr, wie wir, in den 50er, 60er oder 70er Jahren, als Kind lebten, kann man sich schwer vorstellen wie wir überleben konnten.

Als Kinder saßen wir in Autos ohne Airbags und Sicherheitsgurte. Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium. Die Medizinfläschchen konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie Bleichmittel usw. Wenn wir es getan haben, wurde nicht der Hersteller verklagt, sondern wir bekamen ein paar auf den Hintern.Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Finger. Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wusste, wo wir waren und wir hatten ja kein Handy! Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen angezeigt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst. Keiner fragte nach “Aufsichtspflicht”. Kannst Du Dich noch an “Unfälle” erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal grün und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht. Wir lernten daraus! Wir aßen Kekse, Brot mit dicker Butter, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen.
Wir hatten keine: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf DVD, Surround-Sound, eigene Fernseher, Internet-Chat-Rooms. Wir hatten Freunde. Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns… Wie war das nur möglich? Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöckchen und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer.
Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöckchen stachen wir nicht besonders viele Augen aus. Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen. Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zu Änderungen der Leistungsbewertung. Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei!
Wir hatten Freiheiten, Misserfolge, Erfolge und Verantwortungen. Mit all dem lernten wir, umzugehen.Bin ich drauf gestossen, beim rumstövern.;)))

eine Pille für die Katz

Montag, 11. Juni 2012

Wie man einer Katze eine Pille verabreicht:

Nehmen Sie die Katze in die Beuge Ihres linken Armes, so als ob Sie ein Baby halten.
Legen Sie den rechten Daumen und Mittelfinger an beiden Seiten des Mäulchens an, und üben Sie sanften Druck aus, bis die Katze es öffnet.

Schieben Sie die Pille hinein und lassen Sie die Katze das Mäulchen schließen.

Sammeln Sie die Pille vom Boden auf, und holen Sie die Katze hinterm Sofa vor.
Nehmen Sie sie wieder auf den Arm, und wiederholen Sie den Vorgang.

Holen Sie die Katze aus dem Schlafzimmer, und schmeißen Sie die angesabberte Pille weg.
Nehmen Sie eine neue Pille aus der Verpackung, die Katze erneut auf den Arm, und halten Sie die Tatzen mit der linken Hand fest. Zwingen Sie den Kiefer auf, und schieben Sie die Pille in den hinteren Bereich des Mäulchens.
Schließen Sie es, und zählen Sie bis 10.

Angeln Sie die Pille aus dem Goldfischglas und die Katze von der Garderobe.
Rufen Sie Ihren Mann aus dem Garten.
Knien Sie sich auf den Boden und klemmen sie die Katze zwischen die Knie.
Halten Sie die Vorderpfoten fest.
Ignorieren Sie das Knurren der Katze.
Bitten Sie Ihren Mann, den Kopf der Katze festzuhalten und ihr ein Holzlineal in den Hals zu schieben.
Lassen Sie die Pille das Lineal runterkullern und reiben Sie anschließend den Katzenhals.

Pflücken Sie die Katze aus dem Vorhang.
Nehmen Sie eine neue Pille aus der Packung.
Notieren Sie sich, ein neues Lineal zu kaufen und den Vorhang zu flicken.
Wickeln Sie die Katze in ein großes Handtuch.
Drapieren Sie die Pille in das Endstück eines Strohhalmes.
Bitten Sie Ihren Mann, die Katze in den Schwitzkasten zu nehmen, so dass
lediglich der Kopf durch die Ellenbogenbeuge guckt. Hebeln Sie das Katzenmäulchen mit Hilfe eines Kugelschreibers auf und pusten Sie die Pille in ihren Hals.

Überprüfen Sie die Packungsbeilage, um sicher zu gehen, dass die Pille für Menschen harmlos ist.
Trinken Sie ein Glas Wasser, um den Geschmack loszuwerden.
Verbinden Sie den Arm Ihres Mannes und entfernen Sie das Blut aus dem Teppich mit kaltem Wasser und Seife.
Holen Sie die Katze aus dem Gartenhäuschen des Nachbarn. Nehmen Sie eine neue Pille. Stecken Sie die Katze in einen Schrank und schließen Sie die Tür in Höhe des Nackens, so dass der Kopf herausschaut.
Hebeln Sie das Mäulchen mit einem Dessert-Löffel auf. Flitschen Sie die Pille mit einem Gummiband in den Rachen.

Holen Sie einen Schraubenzieher aus der Garage und hängen Sie die Tür zurück in die Angeln.
Legen Sie kalte Kompressen auf Ihr Gesicht, und überprüfen Sie das Datum Ihrer letzten Tet***impfung.
Werfen Sie Ihr blutgesprenkeltes T-Shirt weg, und holen Sie ein neues aus dem Schlafzimmer.
Lassen Sie die Feuerwehr die Katze aus dem Baum auf der gegenüberliegen Straße holen.
Entschuldigen Sie sich beim Nachbar, der in den Zaun gefahren ist, um der Katze auszuweichen.

Nehmen Sie die letzte Pille aus der Packung.
Binden Sie die Vorder- und Hinterpfoten der Katze mit Wäscheleine zusammen.
Knüpfen Sie sie an die Beine des Esstisches.
Ziehen Sie sich Gartenhandschuhe über, öffnen Sie das Mäulchen mit Hilfe eines Brecheisens.
Stopfen Sie die Pille hinein, gefolgt von einem großen Stück Filetsteak.
Halten sie den Kopf der Katze senkrecht und schütten Sie Wasser hinterher, um die Pille herunter zu spülen.

Lassen Sie sich von Ihrem Mann ins Krankenhaus fahren. Sitzen Sie still, während der Arzt Finger und Arm näht und Ihnen die Pille aus dem rechten Auge entfernt.
Halten Sie auf dem Rückweg am Möbelhaus, und bestellen Sie einen neuen Tisch.
Erschießen Sie die Katze, und besorgen Sie sich einen Hund.

Gut zu wissen

Montag, 4. Juni 2012

Aggressionen bestimmen den Alltag. Beispielsweise helfen sie dem Menschen, sich durchzusetzen. Oft sind die Aggressionen aber zu stark, um sie mit normalen Mitteln abzubauen. Um die Aggressionen dann bewältigen zu können, müssen Verfahren zur Selbstbeherrschung erlernt werden, die das Ausleben verhindern.

Zwei Varianten des Aggressionsabbaus

Grundsätzlich gibt es zwei Arten, die dazu beitragen, dass Aggressionen abgebaut werden können. Diese Mittel sind noch keine Verfahren zur Selbstbeherrschung, sondern vielmehr Methoden, um die Aggressionen zu kanalisieren. Die gängigste Methode ist die Bewegung. Hierbei steht vor allem der Sport im Mittelpunkt. Aggressionen bewältigen bedeutet immer, Energien abzubauen, die sich im Verlauf einer Situation angesammelt haben. Möglichkeiten sind beispielsweise verschiedene Sportarten wie joggen oder Walking. Sollen die Aggressionen zielgerichtet abgebaut werden, dann hilft auch Kampfsport.

Hierbei werden die mobilisierten Energien direkt verwendet. Um die Aggressionen richtigen bewältigen zu können, muss danach allerdings eine Ruhephase folgen. Daher ist es gut, wenn der Sport oder die Bewegung direkt im Anschluss an eine regelmäßige Tätigkeit durchgeführt wird, die immer wieder diese Emotion auslöst.

In kleinem Maßstab kann eine solche Methode auch als Verfahren zur Selbstbeherrschung eingesetzt werden. Dies ist beispielsweise der Spaziergang in der Mittagspause. Hierbei werden allerdings nur begrenzt Energien abgebaut.
Eine zweite Möglichkeit, um die negativen Emotionen bewältigen zu können, sind Entspannungsübungen. Hierbei muss sich der Betroffene dann in einen entspannten Zustand versetzen. Die körperlichen Anzeichen der Aggressionen – wie ein beschleunigter Herzschlag oder eine innere Unruhe – sind hier die Angriffspunkte.

Die Entspannung wirkt dabei der Energie entgegen. Die Energie selbst betrifft hauptsächlich das vegetative Nervensystem, das dadurch angeregt wird. Durch die Entspannung wird nun das Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus optimiert, die Symptome nehmen ab und die Aggression wird damit abgebaut.

Verfahren zur Selbstbeherrschung in akuten Situationen

In vielen Fällen ist die Aggression auch ein direktes Problem und erfordert daher die sofortige Kontrolle. Hierfür bedarf es Verfahren zur Selbstbeherrschung, die dann dafür sorgen, dass die Emotionen nicht direkt ausgelebt werden. Welche Verfahren zur Selbstbeherrschung angewendet werden, hängt auch davon ab, wie viel Zeit zur Verfügung steht. Gerade wenn die Emotion in einer beruflichen Sitzung hochkocht, wird dies zum direkten Problem. Hier hat sich bewährt, dass der Betroffene zunächst für kurze Zeit abschaltet und innerlich bis zehn zählt.

Dabei kann er seine Körperfunktionen beobachten und sie dadurch beruhigen. Eine Entspannung erfolgt dabei allerdings nicht gänzlich. Das Verfahren zur Selbstbeherrschung ist daher nur als Möglichkeiten zu werten, die Kontrolle über das eigene Tun zu behalten. Steht mehr Zeit zur Verfügung, dann können Verfahren zur Selbstbeherrschung genutzt werden, die zu einer Entspannung führen. Eine Möglichkeit ist, sich ganz auf den Daumen zu konzentrieren, der in Augenhöhe eine Acht beschreibt.

Auch eine kurze Traumreise – bei der sich der Mensch vorstellt, an einem gemütlichen und entspannenden Ort zu sein – kann gute Dienste leisten. Ähnliche Verfahren können ebenfalls genutzt werden, sodass das Nervensystem wieder vom Alarmzustand auf normale Funktionen zurückgreift. Wurden die Verfahren zur Selbstbeherrschung angewendet, dann kann es auch hilfreich sein, einen Teil der Aggressionen kurzzeitig abzubauen. Hierfür ist Bewegung gut. Möglichkeiten sind beispielsweise, dass keine Telefonate mit dem Kollegen geführt werden, sondern dass einfach zu ihm gegangen wird.

Sind mehrere Etagen dazwischen, dann können diese auch gelaufen werden. In der Mittagspause sollte ein Spaziergang gemacht werden, der gemütlich ist und ablenkt. Ähnliche Verhaltensweisen sollten immer genutzt werden, um die Aggressionen bewältigen zu können.