Aggressionen bestimmen den Alltag. Beispielsweise helfen sie dem Menschen, sich durchzusetzen. Oft sind die Aggressionen aber zu stark, um sie mit normalen Mitteln abzubauen. Um die Aggressionen dann bewältigen zu können, müssen Verfahren zur Selbstbeherrschung erlernt werden, die das Ausleben verhindern.
Zwei Varianten des Aggressionsabbaus
Grundsätzlich gibt es zwei Arten, die dazu beitragen, dass Aggressionen abgebaut werden können. Diese Mittel sind noch keine Verfahren zur Selbstbeherrschung, sondern vielmehr Methoden, um die Aggressionen zu kanalisieren. Die gängigste Methode ist die Bewegung. Hierbei steht vor allem der Sport im Mittelpunkt. Aggressionen bewältigen bedeutet immer, Energien abzubauen, die sich im Verlauf einer Situation angesammelt haben. Möglichkeiten sind beispielsweise verschiedene Sportarten wie joggen oder Walking. Sollen die Aggressionen zielgerichtet abgebaut werden, dann hilft auch Kampfsport.
Hierbei werden die mobilisierten Energien direkt verwendet. Um die Aggressionen richtigen bewältigen zu können, muss danach allerdings eine Ruhephase folgen. Daher ist es gut, wenn der Sport oder die Bewegung direkt im Anschluss an eine regelmäßige Tätigkeit durchgeführt wird, die immer wieder diese Emotion auslöst.
In kleinem Maßstab kann eine solche Methode auch als Verfahren zur Selbstbeherrschung eingesetzt werden. Dies ist beispielsweise der Spaziergang in der Mittagspause. Hierbei werden allerdings nur begrenzt Energien abgebaut.
Eine zweite Möglichkeit, um die negativen Emotionen bewältigen zu können, sind Entspannungsübungen. Hierbei muss sich der Betroffene dann in einen entspannten Zustand versetzen. Die körperlichen Anzeichen der Aggressionen – wie ein beschleunigter Herzschlag oder eine innere Unruhe – sind hier die Angriffspunkte.
Die Entspannung wirkt dabei der Energie entgegen. Die Energie selbst betrifft hauptsächlich das vegetative Nervensystem, das dadurch angeregt wird. Durch die Entspannung wird nun das Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus optimiert, die Symptome nehmen ab und die Aggression wird damit abgebaut.
Verfahren zur Selbstbeherrschung in akuten Situationen
In vielen Fällen ist die Aggression auch ein direktes Problem und erfordert daher die sofortige Kontrolle. Hierfür bedarf es Verfahren zur Selbstbeherrschung, die dann dafür sorgen, dass die Emotionen nicht direkt ausgelebt werden. Welche Verfahren zur Selbstbeherrschung angewendet werden, hängt auch davon ab, wie viel Zeit zur Verfügung steht. Gerade wenn die Emotion in einer beruflichen Sitzung hochkocht, wird dies zum direkten Problem. Hier hat sich bewährt, dass der Betroffene zunächst für kurze Zeit abschaltet und innerlich bis zehn zählt.
Dabei kann er seine Körperfunktionen beobachten und sie dadurch beruhigen. Eine Entspannung erfolgt dabei allerdings nicht gänzlich. Das Verfahren zur Selbstbeherrschung ist daher nur als Möglichkeiten zu werten, die Kontrolle über das eigene Tun zu behalten. Steht mehr Zeit zur Verfügung, dann können Verfahren zur Selbstbeherrschung genutzt werden, die zu einer Entspannung führen. Eine Möglichkeit ist, sich ganz auf den Daumen zu konzentrieren, der in Augenhöhe eine Acht beschreibt.
Auch eine kurze Traumreise – bei der sich der Mensch vorstellt, an einem gemütlichen und entspannenden Ort zu sein – kann gute Dienste leisten. Ähnliche Verfahren können ebenfalls genutzt werden, sodass das Nervensystem wieder vom Alarmzustand auf normale Funktionen zurückgreift. Wurden die Verfahren zur Selbstbeherrschung angewendet, dann kann es auch hilfreich sein, einen Teil der Aggressionen kurzzeitig abzubauen. Hierfür ist Bewegung gut. Möglichkeiten sind beispielsweise, dass keine Telefonate mit dem Kollegen geführt werden, sondern dass einfach zu ihm gegangen wird.
Sind mehrere Etagen dazwischen, dann können diese auch gelaufen werden. In der Mittagspause sollte ein Spaziergang gemacht werden, der gemütlich ist und ablenkt. Ähnliche Verhaltensweisen sollten immer genutzt werden, um die Aggressionen bewältigen zu können.