Verfassungsschutz berichtet von 13-Jährigem
Etwa zwei Dutzend Minderjährige aus Deutschland haben sich nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes dem Kampf dschihadistischer Gruppen in Syrien und im Irak angeschlossen. Der jüngste Ausgereiste sei 13 Jahre alt, sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen. Fünf Minderjährige seien inzwischen mit Kampferfahrung nach Deutschland zurückgekehrt.
Keiner der ausgereisten Minderjährigen sei Polizei und Verfassungsschutz zuvor bekannt gewesen, sagte Maaßen der “Rheinischen Post”. “Wir erfuhren von manchen erst durch nachrichtendienstlichen Erkenntnisse von Partnerdiensten oder weil Eltern ihre Kinder als vermisst meldeten.” Die jungen Leute seien verblendet und wüssten nicht, was auf sie zukomme.
Auch junge Frauen seien unter den Ausgereisten. “Vier minderjährige Frauen reisten mit der romantischen Vorstellung einer Dschihad-Ehe aus und haben junge Männer geheiratet, die sie als Kämpfer übers Internet kennengelernt hatten”, sagte Maaßen weiter.
Insgesamt geht der Verfassungsschutz davon aus, dass mehr als 400 Menschen aus Deutschland ausgereist sind, um sich in Syrien und im Irak dschihadistischen Gruppen anzuschließen.