Wir werden ernten was wir säen
„Beurteile einen Tag nicht danach, welche Ernte du am Abend eingefahren hast, sondern danach, welche Samen du gesät hast.“
Nicht jeder Tag ist ein Tag der Ernte.
Der Bauer erntet im Sommer und Herbst und nicht schon im Frühling.
Wenn ich am Abend auf meinen Tag schaue, dann ist es mir nicht wichtig, wie viel Erfolge ich vorzuweisen habe.
Es ist mir wichtig, dass ich bewusst gelebt habe.
Wenn ein Gespräch gelungen ist, wenn ich einen gebeugten Menschen aufgerichtet habe, wenn ich ganz bei dem war, was ich getan habe, dann bin ich dankbar.
Aber ich weiß, dass das Gespräch kein endgültiges Resultat ergeben hat, dass der Aufgerichtete sich wieder beugen wird, sobald die nächste Krise kommt.
Es ist keine Ernte, die ich in die Scheune einbringen kann.
Es ist Samen, den ich gesät habe.
Ich bin schon dankbar, wenn ich meine urpersönliche Spur in der Welt hinterlassen habe. Und das geschieht immer dann,
wenn ich ganz in dem bin, was ich sage und tue,
wenn ich präsent bin in der Begegnung,
wenn ich das Leben wahrnehme, wie es ist.
Alles, was bewusst geschieht, hinterlässt Spuren. Und in diesen Spuren wird ein Samen ausgesät, der irgendwann einmal aufgehen wird in den Herzen der Menschen,
denen ich begegnet bin, zu denen ich gesprochen,
für die ich gearbeitet und mich eingesetzt habe.