GABIS GESCHICHTE 4
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Es war mir aber egal.
Ich warf meine Tasche über den Zaun und versuchte mich hindurch zu zwängen,
blieb aber wie erwartet mit meinen Rücken im Stacheldraht hängen.
Meine Kleidung zerriss, aber egal.
Ich spürte keinen Schmerz mehr und riss mich wieder los.
>>Nur weg von hier<<
hämmerte es mir durch den Kopf.
Alles andere war egal. Jetzt lagen Felder vor mir. Immer wieder
guckte ich zum Himmel hoch und sagte, bitte
lieber Gott hilf mir. Es war eine sternenklare Nacht.
Ab und zu nahm ich die Taschenlampe, um zu gucken wo ich überhaupt her lief.
Ich benutzte sie aber immer nur ganz kurz.
Die Angst, dass der Täter zurückkommen könnte,
weil er es sich doch anders überlegt hatte, saß mir immer noch im Nacken.
Immerhin hatte ich die ganze Zeit versucht, durch Gespräche eine Beziehung aufzubauen,
die es Ihm unmöglich machen sollte, sein Vorhaben, mich zu töten, in die Tat umzusetzen.
Aber jetzt war er wieder allein,
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hatte vielleicht noch einmal nachgedacht und doch beschlossen,
mich zu erschießen.
Immerhin hatte er es sich ja bereits einmal anders überlegt und war zurück gekommen.
Also, nur schnell weg hier!
Ich hatte mein Zeitgefühl bereits vollkommen verloren,
als ich endlich, irgendwann Bauernhöfe sah.
Aber zuerst stand mir noch ein Stacheldrahtzaun im Weg.
Der sollte allerdings nur ein kleines Übel auf dem Weg in die Sicherheit sein.
Endlich kam ich am ersten Haus an.
Es brannte Licht. Ich schellte mehrmals, aber es öffnete niemand.
>>Das kann doch nicht sein, ich hab es doch fast geschafft!<<
Weiter zum zweiten Haus. Wieder schellte ich mehrmals, aber niemand öffnete mir.
>>Das ist doch nicht möglich. Bitte, lieber Gott. Du hast mich bis jetzt beschützt. Lass mich jetzt nicht im Stich<<
Schoss es durch meinen Kopf.
Ich lief die Straße entlang,
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die weiter oben zum nächsten Haus führte.
Hier schellte ich auch einige Male, bis jemand kam und von innen durch die Glastüre guckte.
Man war sich wohl unsicher, was ich ja verstehen konnte.
In diesem Moment kamen mir dann zum ersten mal die Tränen.
Endlich öffnete sich die Tür und man bat mich herein.
Ich erzählte in groben Zügen, was passiert war und wurde ab diesem Zeitpunkt ganz wunderbar behandelt.
So mit Lehm beschmiert, wie ich durch die Stürze im Wald nun mal war,
bat man mich Platz zu nehmen.
Ich lehnte erst ab, mich auf die gepolsterten Stühle zu setzen.
Ich war so froh in Sicherheit zu sein und diesen Menschen,
die mir die Tür geöffnet hatten, so dankbar,
dass ich Ihnen nicht auch noch die Möbel verdrecken wollte.
Aber es war Ihnen egal. Man könnte das ja wieder sauber machen. Die Polizei traf kurze Zeit später mit Blaulicht ein.
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Sie waren so nett zu mir, kaum zu glauben,
da man Polizisten sonst nur vom Knöllchen verteilen kennt.
Es tat sehr gut, dass sie alle so freundlich waren.
Einer schnitt mir den Rest der noch vorhandenen Fesseln an den Händen ab
und konnte es nicht fassen, das ich die Kabelbinder durch rissen habe.
Aber in Todesangst hat man unglaubliche Kräfte.
Sofort wurde eine Ringfahndung eingeleitet-
die Polizisten taten alles zügig und schnell.
Sie ließen mich dann reden, ohne mich zu unterbrechen oder zu bedrängen.
Später teilte ich auch der Taxizentrale in Wuppertal mit
was passiert war.
Bei einer Tasse Kaffee wurde ich gefragt
ob ich einen Arzt oder Psychologen bräuchte, was ich verneinte.
Leider ließ es sich nicht vermeiden, aber ich musste mit den Beamten noch einmal in diesen Wald… es war sehr unangenehm.
Immer wieder sagte man mir in beruhigenden Ton
ich muss mich nicht mehr fürchten.
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Die Polizisten waren wirklich sehr warmherzig und nett,
sprachen mit mir in einer Weise
die so gar nicht dem sonst üblichen Amtsdeutsch entsprach.
Unten auf dem Waldweg fanden wir noch eine ganze Menge Kabelbinder
die der Täter wohl dort verloren hatte.
Als es in dem Wald nichts mehr zu tun gab und die Tatortsbegehung endlich erledigt war
wurde ich in einem Polizeiauto nach Solingen gebracht.
Während der Fahrt hatten wir sehr gute Gespräche – die Polizisten und ich.
Das tat mir wirklich gut.
Einer der beiden Beamten gab mir sogar sein privates Handy und ich durfte zu Haus anrufen.
Wir kamen dann zu einer Stelle, wo ein anderes Polizeiauto wartete.
Die beiden Beamten, die mich so weit gebracht hatten
verabschiedeten sich durch einen Händedruck von mir und wünschten mir alles „Gute!
Die beiden Kollegen, an die ich dann weitergereicht
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Wurde-
waren auch sehr nett und brachten mich bis zur Gräfrather Straße
wo dann ein Polizeibus bereits auf mich wartete.
Wieder stieg ich um und musste hinten in dem Bus Platz nehmen und mich angurten.
Ja und das war es dann, nicht die geringste Anteilnahme.
Die Dame und der Herr unterhielten sich angeregt über ihre Schichten
Man vergaß meine Anwesenheit scheinbar völlig.
Diese sehr wortkarge Fahrt dauert ca. 20 Minuten
Endete dann am Wuppertaler Polizeipräsidium.